Eine Ganztagsschule ohne Schließfächer „ist denkbar, aber sinnlos“. (Loriot)
2001 stellte die Stadt Bielefeld die Wartung und Betreuung der über 1650 Schließfächer für die Schüler*innen ein. Seitdem kümmern sich Betreuer*innen des Fördervereins um die Schließfächer.
Alle Schüler*innen erhalten für die gesamte Schulzeit ein Schließfach möglichst nah an ihrem Klassenraum zugewiesen. Hier können persönliche Gegenstände oder Bücher untergebracht werden, die man nicht den ganzen Tag mit sich herumtragen möchte. Bei einem Umzug in einen anderen Klassenraum werden die Schließfächer gewechselt.
Jeden Morgen in der 1. großen Pause stehen die Betreuer*innen in der Schlüsselausgabe am Haupteingang bereit, um den Kindern und Jugendlichen einen Ersatzschlüssel für vergessene Schlüssel auszuhändigen. Der Ersatzschlüssel muss am folgenden Tag in der Schlüsselausgabe wieder zurück gegeben werden. Die Betreuer*innen nehmen auch Schadensmeldungen auf und sorgen für Reparaturen.
Vor der Rückgabe der Schließfächer sind diese von den Schüler*innen gründlich zu reinigen.
Verlorene Schlüssel müssen bezahlt werden. (ab 23,- EUR !!)
Das finanzielle Konzept
Die Nutzung der Schließfächer ist vom Grundsatz her frei von Gebühren angelegt. Anfallende Kosten für die Verwaltung, den Service und die Reparatur werden aus dem Topf des freiwilligen Materialbeitrages bezahlt.
Verbogene, abgebrochene oder verlorene Schlüssel werden den Schüler*innen allerdings zum Selbstkostenpreis in Rechnung gestellt. Dies gilt ebenso für offensichtlich durch Nutzer*innen verursachte Schäden am Schließfach selbst.
Die MNGE ist eine öffentliche Schule und darf keine eigenen Mitarbeiter*innen einstellen. Deshalb übernimmt der Förderverein für die derzeit 3 Beschäftigten im Schließfachservice sämtliche Pflichten eines Arbeitgebers. Die Betreuer*innen sind alle ehrenamtlich tätig, erhalten allerdings trotzdem ein Entgelt netto ausgezahlt, welches über dem gesetzlichen Mindestlohn liegt.
Der Förderverein als Arbeitgeber reduziert die Kosten um 33 Prozent.
Als gemeinnütziger Verein profitieren wir vom „Gesetz zur Stärkung des Ehrenamtes“ und können Übungsleitungsverträge abschließen, für die deutlich weniger Abgaben zu zahlen sind. Die Personalkosten schlagen somit prognostiziert nur mit etwa 4.500 EUR zu Buche. Würde die Schule selbst als Arbeitgeber auftreten (dürfen), wäre die kostengünstigste Variante das Arbeitsverhältnis „Minijob“. Die Schule müsste dann ca. 33% an Abgaben zusätzlich schultern. Das wären Mehrkosten von rund 1.500 EUR im Jahr.
Der Förderverein reduziert die Belastung des Kollegiums.
Weil es den Schließfachservice vom Verein gibt, entfallen pro Schuljahr für das Kollegium 200 Pausenaufsichten. Gleichmäßig verteilt auf das Kollegium entspricht das ca. 1,5 Pausenaufsichten pro Lehrer*in. Durch die Möglichkeit, Wertsachen vor fremdem Zugriff geschützt abzusperren, passieren deutlich weniger Eigentumsdelikte. Deren Aufklärung würde die Lehrer*innen viel Zeit kosten. Das ist ebenfalls eine deutliche Entlastung. Mehr effektive Unterrichtszeit springt zu guter Letzt auch noch dabei heraus.
Die durchschnittlichen Kosten je Schließfach liegen nach 20 Jahren Betriebszeit pro Jahr bei 3 EUR.
Förderverein MNGE
Wir machen schließlich vieles möglich.